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Solidarisches Gesundheitszentrum in Lübeck

Implementierungsphasen

Im November 2022 erfolgte eine erste beratende Videokonferenz mit Mitarbeitenden der Poliklinik Veddel. Sie ist Teil des Polikliniksyndikats, an dessen Grundsätzen und Strategien wir uns orientieren. Anschließend verfassten wir ein erstes Konzept zum Aufbau eines Solidarischen Gesundheitszentrums in Lübeck und stellten es im Bekanntenkreis vor. Inzwischen arbeiten sechs Personen aktiv am Aufbau des Solidarischen Gesundheitszentrums mit.

Im Januar 2023 machten wir eine Erkundungsfahrradtour durch den Stadtteil Buntekuh, erstellten einen Informationsflyer zum Thema „Solidarisches Gesundheitszentrum Lübeck“ und richteten unsere Homepage ein.

Wir waren beim Stadtteil-Neujahrstreff im Familienzentrum Sprungtuch e.V. dabei, um die Menschen vor Ort, bereits bestehende soziale, gesundheitswirksame Angebote, die Bedürfnislage und Zielvorstellungen im Stadtteil kennenzulernen. Wir verteilten unseren Flyer und nahmen Kontakt mit lokalen Institutionen und Initiativen auf.

Im Februar 2023 veröffentlichten wir in der Stadtteilzeitung „Fregatte“ in Buntekuh einen Artikel über das „Solidarische Gesundheitszentrum Lübeck“ und luden zu einer ersten öffentlichen Veranstaltung ein, um unser Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen und durch Vernetzung einen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu erreichen.

Zudem stellten wir uns und unser Konzept bei der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH vor und machten unseren Raumbedarf bekannt.

Wir reisten nach Hamburg zur Poliklinik Veddel, führten Gespräche mit den Mitarbeitenden und sahen uns die Räumlichkeiten an. Seitdem begleitet und berät uns das dortige Team im Sinne einer Patenschaft.

Im März 2023 fand unsere erste öffentliche Veranstaltung  im Haus der Begegnung der evangelisch-lutherischen Laurentius-Kirchengemeinde in Buntekuh statt. Es nahmen ca. 40 Personen teil, einige von ihnen Bewohner*innen des Stadtteils Buntekuh, Mitglieder der Laurentius-Kirchengemeinde, des Lübecker Integrationsvereins, der Lübecker Nachbarschaftsbüros, des Solizentrums Lübeck, des Senior*innenbeirats, des AK Image Buntekuh, des Anwohnervereins Buntekuh und anderer Einrichtungen.

Wir stellten unsere Projektidee „Solidarisches Gesundheitszentrum in Lübeck“ vor, und Tobias Filmar, Psychologe in der Poliklinik Veddel, hielt einen Vortrag zum Thema „Gesundheit ist eine soziale Frage – Poliklinik Veddel – Interdisziplinäre Versorgung und Prävention im Gesundheitszentrum“. Er erläuterte die präkeren sozialen Verhältnisse auf der Veddel und die Bedeutung der Armut als gesundheitsschädigenden Faktor. Er berichtete von der Gründung seines Projektteams im Jahr 2013 und die Entwicklungsschritte über Bildungsreisen, Vernetzung, Sozialraumanalyse, Vereinsgründung, Antrag und Zulassung des ersten allgemeinmedizinischen Kassensitzes bis hin zur Eröffnung der Poliklinik Veddel im Jahr 2017. Im Jahr 2021 kam ein zweiter allgemeinmedizinischer Kassensitz hinzu. Es finden psychologische Gespräche, hausärztliche Versorgung, Sozialberatung, Community Health Nursing, Betreuung durch eine Hebamme, Gemeinwesenarbeit und Forschung statt. Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen wird eine ganzheitliche gesundheitliche Versorgung möglich. Hinzu kommen Festivals, Schulkurse, Workshops, Schimmel-AG (die sich mit der Problematik von Schimmel in Wohnungen befasst), Wellness-Tage, Wohncafé und andere Aktionen. Die Angebote sind bedarfsorientiert, multiprofessionell, niedrigschwellig und partizipativ. Die Selbstorganisation der Anwohner*innen in lokalen Initiativen wird gefördert. Dabei stehen Verhaltens- und Verhältnisprävention im Mittelpunkt, also vorbeugende, gesundheitsfördernde Maßnahmen, die sowohl das individuelle Verhalten, als auch die sozialen Verhältnisse wie z.B. Wohn- und Arbeitsplatzbedingungen oder Integration betreffen.

Auch wenn die Gegebenheiten in Lübeck anders sind als in Hamburg, so dass unser Projektkonzept den lokalen Bedingungen entsprechend ausgestaltet wird, wurde dennoch deutlich, dass das Projekt, das wir uns für Lübeck vorstellen, auf der Veddel bereits zur Wirklichkeit geworden ist.

Es kam es zu einem engagierten, offenen Gedanken- und Ideenaustausch mit dem Publikum, das deutlich zum Ausdruck brachte, dass ein Solidarisches Gesundheitszentrum im Stadtteil Buntekuh erwünscht und sinnvoll ist.

Im April 2023 nahmen wir am bundesweiten Kollektiv-Vernetzungstreffen im Solizentrum Lübeck teil, um uns über Kollektive in Deutschland zu informieren.

Im Mai 2023 arbeiteten wir unsere Vereinssatzung aus und gründeten den Verein „Solidarisches Gesundheitszentrum Lübeck e.V.“. Wir machten in der Stadtteilzeitschrift „Fregatte“  bekannt, dass wir Räumlichkeiten für das „Solidarische Gesundheitszentrum Lübeck“ suchen.

Im Juni 2023 besichtigten wir Räume im Haus der Begegnung der evangelisch-lutherischen Laurentius-Kirchengemeinde in Buntekuh, die eventuell für unser Vorhaben in Frage kämen. Es müssten allerdings rasche Entscheidungen im KGR und in der Gebäudekonzeptgruppe der Kirchengemeinde getroffen und Umbaumaßnahmen eingeleitet werden. Ein erneutes Treffen mit den Verantwortlichen hat bereits stattgefunden. Sollte es sich schwierig gestalten, direkt in Buntekuh geeignete Räumlichkeiten zu finden, wird die Standortsuche auf benachbarte Stadtteile ausgedehnt.

Im Juli 2023 veranstalteten wir einen gut besuchten Informationsabend mit ca. 40 Teilnehmenden im Café Brazil, um über unser Projekt zu informieren.

Im August 2023 wurde die erste Förderung für sechs Monate durch die Stiftung „Mensch und Tier“ (Freiburg) zugesagt. Es fanden erste Gespräche mit dem Kinderschutz-Zentrum Lübeck statt mit der Aussicht, dort zwei Räume anzumieten.

Im September und Oktober 2023 arbeiteten wir unser Kollektivstatut aus und vereinbarten, unser Gesundheitskollektiv geKO zu nennen.

Im November 2023 wurde dem Verein „Solidarisches Gesundheitszentrum Lübeck e.V.“ die Gemeinnützigkeit zuerkannt.

Im Dezember 2023 unterschrieben wir den Mietvertrag mit dem Kinderschutz-Zentrum Lübeck, wo uns zwei jeweils 17 m² große Räume mit Küchen-/WC- und Flurmitbenutzung zur Verfügung stehen. Die Asklepios Klinik Am Kurpark Bad Schwartau spendete Möbel und Einrichtungsgegenstände. Ende Dezember konnten wir einziehen. Erste Stellenbesetzungen in den Bereichen psychosoziale Beratung, Pflegeberatung, Unterstützung und Entlastung im Alltag und in der Verwaltung wurden vereinbart. Ärztliche Sprechstunden werden durch die Kooperatiion mit  der Praxisgemeinschaft für Rehamedizin Lübeck ermöglicht.

Im Juni 2024 veranstalteten wir einen Tag der offenen Tür. Am 22.06. von 11 bis 17 Uhr kamen Menschen mit uns ins Gespräch, äußerten ihr Interesse am Projekt und brachten eigene Ideen für die Arbeit und Angebote des Gesundheitskollektivs ein. Uns hat sehr gefreut, dass Menschen aus dem Stadtteil unseres solidarischen Gesundheitszentrums dabei waren. Das motiviert uns, unsere Gemeinwesenarbeit weiterhin zu intensivieren. Wir konnten viele Fragen beantworten und den interessierten Menschen unsere Räume zeigen. Dazu boten wir ein reichhaltiges vegetarisch-veganes Buffet für die insgesamt etwa 60 Besuchenden an. Für die Kinder gab es Platz zum Spielen sowie die Möglichkeit zum Dosenwerfen. Es war ein motivierender Tag, der Vorfreude auf die kommende Zeit geweckt hat.

Zur Zeit fragt der Verein „Solidarisches Gesundheitszentrum Lübeck e.V.“ bei weiteren Stiftungen und der Stadt Lübeck finanzielle Unterstützung an und plant zusätzliche Stellenbesetzungen. Geplant ist, dass von Beginn an dolmetschende Personen einbezogen werden.  Es wird zudem beabsichtigt, Workshops und Seminare anzubieten zu Themen wie „Migration&Armut im Stadtteil“, „Gesunde Ernährung trotz finanzieller Not“, „Foodsharing“, „Klima und Gesundheit“, „Klimagerechtigkeit“, „Mein CO2-Abdruck“, „Seelische Gesundheit“, um aus dem Stadtteil einen Gesundheitsort zu machen. Die Vernetzung mit z.B. „Health for Future“, „Klima und Gesundheit“,  „Herzenswärme-Bus Lübeck“, „Gesundheitsmobil Lübeck“  und den Fachbereichen des UKSH Campus Lübeck wird vorangetrieben.